Ziele
Lese- und Mediennutzungskompetenz sind Schlüsselkompetenzen im schulischen wie im außerschulischen Bereich, um am kulturellen, beruflichen und sozialen Leben teilhaben zu können. Jugendliche sollen die Möglichkeit haben, positive Leseerlebnisse mit verschiedenen Textsorten und in unterschiedlichen Lesesituationen zu sammeln, um ein stabiles Selbstkonzept als Leser oder Leserin zu entwickeln (vgl. Fenkart 2013).Welche Ziele müssen erreicht werden?
- Die Gruppe der Risikoleserinnen und -leser verkleinern und die Gruppe der guten Leserinnen und Leser vergrößern und stärken.
- Leseschwache und illiterale Jugendliche im außerschulischen Bereich erkennen und mit geeigneten Programmen und dem Nachholen von Bildungsabschlüssen fördern.
- Gleiche Chancen für Jugendliche mit Migrationshintergrund und/oder Mehrsprachigkeit durch passende Fördermaßnahmen und Leseangebote schaffen.
- Text- und Informationskompetenz und Medienkritik durch ein breites > multimodales und multimediales Leseangebot mit Reflexion der Lesestrategie fördern.
- Lese- und Lernstrategien und funktionales Lesen in allen Fächern trainieren, damit Jugendliche kompetent mit authentischen Texten aus der beruflichen und privaten Umwelt umgehen können.
- Jugendadäquate literale Umwelten schaffen und Lese- bzw. Mediennutzungsvorbilder in für Jugendliche ansprechende (soziale) Medien attraktiv positionieren.
- Auf das literale Erwachsenen-Leben und der Teilhabe am politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Leben durch emanzipierten und reflektierten Umgang mit Texten in unterschiedlichen Medien vorbereiten.
- Kooperation aller Unternehmen, Institutionen, Organisationen, die mit Jugendlichen in der Ausbildung zu tun haben, damit finanzielle Mittel sinnvoll eingesetzt werden und jene Jugendliche von den Fördermaßnahmen erfasst werden, die sie brauchen.
Welche Voraussetzungen sind zur Erreichung der Ziele notwendig?
- Einfacher Zugang zu einem vielfältigen Angebot von fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten in unterschiedlichen Medien in Schulen, Bibliotheken, Betrieben, Jugendzentren etc.
- Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, die Jugendliche an das vielfältige Angebot heranführen
- Verschiedene Erstsprachen und kulturelle Besonderheiten als Chance einer vielfältigen Lesedidaktik wahrnehmen
- Verankerung der Didaktik für Lesen, Schreiben und (Fach)Spracherwerb in den Curricula der universitären und hochschulischen Lehramtsausbildung aller Fächer und Fortbildung aller Pädagoginnen und Pädagogen und jener, die beruflich mit Jugendlichen zu tun haben
- Lesen – nicht nur als literarisches Buchlesen – sondern als Basiskompetenz zur Informationsbeschaffung, Lernimpuls, sozialer und kultureller Teilhabe wahrnehmen
- Lesen als Mittel zur Entfaltung und Entwicklung von multiplen Identitäten und Weg zur Persönlichkeitsentwicklung und Weiterbildung erkennen
- Aufgaben und Kooperationsmöglichkeiten in Bezug auf konsequente Leseförderung aller damit befassten Unternehmen, Organisationen und Institutionen erkennen