Definition Altersgruppe

Der Übergang vom kindlichen Lesen zum Lesen der Jugendlichen im Alter von etwa zwölf Jahren bringt eine Hinwendung zu einer Vielfalt an Medien, wobei das Buch-Lesen durch die Nutzung „neuer Medien“ teils verdrängt, teils erweitert wird. Jugendliche haben schnell wechselnde Vorlieben und wählen das Medium entsprechend aktueller Bedarfe, Moden und Entwicklungen aus. Im Alter von 10-12 Jahren wenden sich Kinder häufig vom literarischen Lesen ab, wobei Mädchen tendenziell lieber und öfter lesen als Jungen der gleichen Altersgruppe. Der sogenannte „Leseknick“ zwischen 12 und 14 Jahren ist einerseits durch das veränderte Mediennutzungsverhalten zu erklären, beruht aber andererseits auch auf der unzureichenden Lesekompetenz vieler Jugendlicher (jede/jeder fünfte 15-Jährige kann nicht ausreichend sinnerfassend lesen). 

Der sozioökonomische Hintergrund – leseferne und lesenahe Familien – bestimmt weiterhin das Leseverhalten der Jugendlichen ganz wesentlich, die Schere zwischen guten Leserinnen und Lesern sowie Nicht-Leserinnen und Nicht-Lesern geht weiter auseinander. Vorzeitige Schul- bzw. Ausbildungsabbrüche führen häufig zu unzureichender Lesekompetenz im Erwachsenenalter. Der Anteil der Jugendlichen, die nach der 9. Schulstufe eine weiterführende Schule besuchen, ist regional sehr unterschiedlich. Jugendliche finden sich in allgemeinbildenden höheren Schulen, in berufsbildenden mittleren und höheren Schulen beziehungsweise in der Lehre. Zu dieser Altergruppe gehören aber auch 
jene Jugendliche, die keine Schule besuchen, keiner Arbeit nachgehen oder sich in keiner beruflichen Fortbildung befinden (NEET – no education no employment). 

Bis hin zur Transformation zum jungen Erwachsenen mit ca. 18 Jahren sind Peergroup, Schule und weiterhin die Familie wesentliche Instanzen in der Lese- und Mediennutzungssozialisation. Die Leseförderung dieser Altersgruppen braucht daher schulische und außerschulische Angebote gleichermaßen. 
 
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